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Die auf solche Untersuchungen spezialisierte Forschungsgruppe GEMO der polnischen historisch-wissenschaftlichen Geschichtszeitschrift ODKRYWCA beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen.
Eine Suche mit einem Metalldetektor ergab ein großes Signal unter dem Pflaster des Hofes. Hier, so wurde gemutmaßt, sollte sich eine Schachtabdeckung oder ein Türrahmen verbergen.
Zeitgleich wurde begonnen, am Fuße der inneren Burgmauer einen Schuttberg abzutragen, da sich hier ein weiterer Eingang verbergen könnte. Bei dieser Aktion stieß man unter mehreren Schichten Schutt aber ziemlich schnell auf massiven Fels, auf dem die Burg gegründet war.
Der überwachende Archäologe sicherte direkt über dem Fels Spuren einer Brandschicht. Weitere Untersuchungen im Labor werden ergeben, ob diese Schicht etwas mit einem dokumentierten Brand der Burg im Jahre 1680 zu tun hat.
Als dritten Ansatzpunkt hatte man einen blinden, halbvermauerten Seitengang des Burgkellers ausgewählt. Vorbei an pseudohistorischer Folterkeller-Dekoration, stilecht mit einigen Skeletten, welche zum Repertoire jedes Burgmuseums zu gehören scheinen, wurde versucht, mit Hilfe einer Endoskopkamera den weiteren Verlauf des Ganges zu erkunden. Leider wurde das Vordringen durch große Mengen Bauschutt und Gestein verhindert.
Die Suchgruppe auf dem Hof war ebenfalls nur mäßig erfolgreich. Das hoffnungsvolle große Metallsignal entpuppte sich als Teil der Erdung eines Blitzableiters, welcher bei einer früheren Umgestaltung des Geländes unter dem Pflaster vergessen worden war.
Der erfolgreichste Einsatz war die Endoskopie im Keller. Zwar konnte kein Zugang gefunden werden, aber eindeutig nicht natürliche Strukturen des Untergrundes. Weitere Untersuchungen sollen hier Klarheit bringen.
Wie in allen touristisch genutzten Objekten kann auch hier die Suche nur sehr umsichtig ohne Beeinträchtigung des Publikumsverkehrs der Anlagen erfolgen. Allerdings sind die Betreiber selbst sehr an einer gründlichen Dokumentation interessiert. Wir dürfen auf zukünftige Ergebnisse gespannt sein.
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